Ausbildung zur Schreinerin

Eindrücke aus dem ersten Lehrjahr

Seit diesem Jahr bilden wir in unserem Betrieb aus – ganz bewusst und mit dem Ziel, das Schreinerhandwerk mit all seinen Facetten weiterzugeben. Denn für uns gehört zur handwerklichen Qualität auch, Wissen, Erfahrung und Begeisterung an die nächste Generation weiterzugeben – am Werkstück, in der Werkstatt und im echten Alltag.

Uns ist es dabei besonders wichtig, dass unsere Auszubildende das Handwerk von Grund auf lernt – von traditionellen Techniken bis hin zum Arbeiten mit modernen, computergestützten Maschinen wie der CNC. So vermitteln wir die ganze Bandbreite des Berufs – praxisnah und zukunftsorientiert.

Nina, unsere erste Auszubildende, ist nun seit gut einem Jahr Teil unseres Teams. In diesem Beitrag erzählt sie, wie sie ihren Start ins Berufsleben erlebt hat, was sie überrascht hat – und warum das Schreinerhandwerk für sie genau das Richtige ist.

Auszubildende im Schreinerhandwerk

Was hat Dich bewegt eine Ausbildung zur Schreinerin zu machen?

Nach dem Abitur war ich zunächst unschlüssig, welchen beruflichen Weg ich einschlagen möchte. Mir war klar, dass ich gerne etwas kreatives in die Richtung Bau/Konstruktion machen will. Durch Freunde und Bekannte, die begeistert von ihrer Ausbildung berichteten, wurde mein Interesse geweckt. Ihre Begeitserung für den Beruf und ihre spannenden Erzählungen über Projekte in der Werkstatt haben mich neugierig gemacht.

Während meines Parktikums durfte ich viele Erfahrungen im Umgang mit Hölzern, Produktion und Montage von Möbeln machen. Besonders überzeugt hat mich, wie vielseitig aber auch kreativ die Arbeit als Schreiner sein kann: von der Planung und Produktion bis hin zur Endmontage. Dabei habe ich gemerkt, wie viel Freude es mir bereitet, etwas zu erschaffen und am Ende des Tages ein greifbares Ergebnis vor mir zu sehen.

Ich freue mich darauf, meine handwerklichen Fähigkeiten und Wissen weiterzuentwickeln und bei spannenden Projekten mitwirken zu dürfen.

Was gefällt dir bisher am meisten an der Ausbildung?

Am meisten schätze ich die Möglichkeit, eigenverantwortlich mit Unterstützung Möbel zu fertigen. Es mach Spaß, das eigene Produkt wachsen zu sehen und meine eigenen Fortschritte von Projekt zu Projekt. Die direkte Rückmeldung auf meine Arbeitsergebnisse durch das entstandene Endprodukt – hilft mir, mich weiter zu entwickeln und meine handwerklichen Fähigkeiten weiter zu verbessern. Besonders spannend finde ich es, wie vielfältig und praxisnah die Ausbildung gestaltet ist – bisher habe ich schon viele neue Eindrücke sammeln dürfen. Ich konnte in kurzer Zeit schon viele neuen Fertigkeiten erlernen und durfte diese direkt praktisch anwenden.

Die abwechslungsreiche Gestaltung meines Arbeitstages, die nicht nur durch die Abwechslung zwischen Betrieb und Unterricht in der Berufsschule gegeben ist, trägt ebenfalls dazu bei, dass mir die Ausbildung viel spaß macht. Neben der Arbeit in der Werkstatt, wo ich mit verschiedenen Maschinen arbeite, bin ich auch regelmäßig bei Montagen vor Ort beim Kunden dabei. Die Vielfalt der Projekte – von maßgefertigten Möbeln über Innenausbau bis hin zu Reparaturen – sorgt ebenfalls für Abwechslung.

Was die Ausbildung für mich zusätzlich besonders macht, ist das tolle Arbeitsklima. Mein Ausbilder und die Kollegen haben mich sehr herzlich aufgenommen und unterstützen mich täglich bei meiner Ausbildung.

Wie läuft die Berufsschule ab und wie unterscheidet sie sich von der Arbeit in der Werkstatt?

In der Berufsschule lerne ich vor allem die theoretischen Fertigkeiten des Schreinerhandwerks. Dazu zählen Inhalte wie, Materialkunde und technisches Zeichnen. Trotzdem bleibt es nicht nur bei der Theorie: In der Werkstatt der Berufsschule erlernen wir klassische Verbindungstechniken wie Schlitz- und Zapfenverbindungen/ Schwalbenschwanz-Verbindungen oder das Furnieren. Das Gelernte dürfen wir dann in kleine Projekte, wie Bilderrahmen oder Tabletts umsetzen. Dabei arbeiten wir sowohl alleine als auch in kleinen Gruppen. Im Vergleich dazu ist die Arbeit im Betrieb noch praxisnäher und abwechslungsreicher. Hier bin ich nicht nur in der Werkstatt, sondern auch regelmäßig bei Kunden für Montagen vor Ort. Ich darf Projekte eigenständig mit Unterstützung umsetzen und vor allem bin ich den gesamten Entstehungsprozess eines Möbelstücks eingebunden – vom ersten Zuschnitt bis zur Endmontage. Ich bekomme Aufgaben, die ich selbstständig erarbeite. Insgesamt ergänzen sich die Berufsschule und der Betrieb gut. In der Schule lerne ich das Hintergrundwissen, das ich dann im Betrieb praktisch anwenden kann.

Ausbildung bei der Schreinerei Mertins

🛠 Dauer der Ausbildung:
3 Jahre – im dualen System: praktische Ausbildung bei uns im Betrieb + Unterricht an der Berufsschule

📍 Berufsschule:
August-Bebel-Schule, Offenbach

📜 Abschluss:
Gesellenprüfung bei der Handwerkskammer Rhein-Main

✔️ Was du mitbringen solltest:

  • Einen guten Haupt- oder Realschulabschluss

  • Handwerkliches Geschick und technisches Interesse

  • Lust auf präzises Arbeiten – von Handwerk bis CNC

  • Hohe Motivation, echtes Interesse am Beruf und Durchhaltevermögen

🧰 Ausbildungsplatz:
Aktuell ist unser Ausbildungsplatz vergeben.
Aber: Wir bieten regelmäßig Praktika für Schüler:innen und Studierende an!

Zollstock Schreinerei Mertins

📞 Neugierig?
Dann melde dich einfach mit einer kurzen Bewerbung bei uns – per E-Mail oder über das Kontaktformular auf unserer Website. Wir freuen uns auf dich!

Wie reagieren Freunde oder Familie auf deine Ausbildungswahl?

Bisher habe ich nur positive Resonanz von meinem Umfeld zu meiner Ausbildungswahl erhalten. Meine Freunde und Familie zeigen großes Interesse an meiner Ausbildung und schätzen es sehr, dass ich einen handwerklichen Beruf gewählt habe. Viele sind beeindruckt davon, wie vielfältig und abwechslungsreich die Ausbildung ist, und finden es spannend, dass ich nicht nur in der Werkstatt arbeite, sondern auch direkt bei Kunden vor Ort tätig bin. Die positive Haltung meines Umfelds gibt mir zusätzlich Motivation und bestärkt mich in meiner Entscheidung.

Was sind deiner Meinung nach die wichtigsten Eigenschaften für den Beruf der Schreinerin?

Meiner Meinung nach ist vor allem die Freude an der Arbeit mit Holz und handwerkliches Geschick wichtig. Ebenso wichtig sind Geduld und Ausdauer, da nicht immer alles auf Anhieb gelingt und manchmal Durchhaltevermögen gefragt ist. Außerdem sollte man ein gutes Auge für Details mitbringen, sowie räumliches Denkvermögen. Kreativität ist auch super wichtig, vor allem wenn es darum geht, individuelle Lösungen zu finden oder eigene Ideen in Projekte einzubringen – Improvisationstalent kann auch helfen, wenn mal etwas nicht ganz nach Plan läuft Weil die Arbeit manchmal körperlich anstrengend sein kann, schadet auch eine gewisse Fitness nicht.

Was würdest du anderen Jugendlichen sagen, die überlegen, eine Schreiner-Ausbildung zu machen?

Ich kann jedem nur empfehlen, vor der Entscheidung für eine Schreiner-Ausbildung ein Praktikum zu absolvieren. Für mich war das Praktikum eine wertvolle Erfahrung die mir geholfen hat, einen realistischen Einblick in den Alltag und die vielfältigen Aufgaben und Herausforderungen zu bekommen. Es ist eine gute Gelegenheit, den Beruf kennenzulernen, praktische Erfahrungen zu sammeln und herauszufinden, ob einem die Arbeit mit Holz und die handwerklichen Tätigkeiten liegen und spaß machen. Wer Freude daran hat, mit den eigenen Händen etwas zu schaffen und gerne im Team arbeitet, wird sich hier denke ich wohlfühlen.

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